putzenstechenberaten, das tagebuch eines piercing-praktikanten

ohne beitrag gibt es auch noch keine leser, und ohne leser niemanden zu grüssen.

am 2. august hab ich einen neustart hingelegt im beruflichen bereich. das wird wohl auch das hauptthema in diesem blog sein, da sich doch viele dafür interessieren wie man eigentlich piercerin wird. es gibt für diesen beruf keine offizielle ausbildung. learning by doing and watching.
im februar hab ich ne anfrage erhalten ob ich interessiert wäre ein praktikum in einem piercingstudio zu machen. ziel ist es für das studio eine praktizierende piercerin auszubilden, welche kunden berät, schmuck verkauft und den shop pflegt.

ich als leidenschaftliche piercing- und tattooträgerin war natürlich hin und weg von diesem angebot! jetzt, 6 monate später war es eeeendlich soweit und ich darf auch hinter der theke tätig sein :)

der erste tag war sehr anstrengend. hygienevorschriften lernen, kundengespräche mitverfolgen, freundlich lächeln und schon kleine arbeiten erledigen. desinfektionsmittel nachfüllen, telefon abnehmen - oh, das war mir was! - und vor allem viiiiiiiiele notizen machen. ich hab so ein "blackbook" erhalten, in welchem ich alles schriftlich festhalten muss. das wird auch jeden freitag kontrolliert.
das highlight des tages war aber mein erster schmuckwechsel bei einem kunden. die kundin hat ihr labret einen tag zuvor verloren und wollte neuen schmuck. da sich das loch natürlich schon ein wenig zusammengezogen hat musste ich ein wenig drücken. das ganze hat ziiiiemlich lange gedauert, da ich der kundin keine schmerzen zufügen wollte :/ naja, auch hier werd ich wohl mit der zeit sicherer, da bin ich zuversichtlich ;)

hände waschen und desinfizieren. so beginnt der arbeitstag für mich.

tag 2: kloooo putzen gehört natürlich auch zur arbeit eines praktikanten. das war heute meine erste arbeit. wie bei vielen aufgaben trug ich auch bei dieser arbeit schicke blaue handschuhe ^.^ ich glaube die werden noch zu meinem besten freund!
der heutige tag war ein wenig dem kundenkontakt und der kundenpflege gewidmet. nach einem einführungsgespräch zu den grundkenntnissen der kundenbetreuung wurde ich auf die kunden losgelassen. die wohl am häufigsten gestellte frage lautet: "tut das weh?"
da wir die kunden nicht anlügen (einer der wichtigsten punkte welcher zu beachten ist im kundenkontakt), antwortete ich jeweils mit: "ja, natürlich. aber die schmerzen sind nach 3-4 sekunden auch schon wieder vorbei." danach atmen sie erleichtert auf :)

ein weiterer wichtiger punkt ist, vertrauen zu schaffen. prinzipiell hat ein kunde angst/respekt davor, gepierct oder tätowiert zu werden. schmerzen sind nichts angenehmes.
wir grüssen den kunden wenn er zur tür herein kommt und fragen nach seinen wünschen. das ist nicht so einfach wie es klingt, jedenfalls für mich. aber wie überall gilt auch hier: übung macht den meister ;)

auf die menschen zugehen ohne aufdringlich zu wirken. auch ganz wichtig!


ich glaub ich muss noch viel lernen, da hab ich noch viel vor mir.
ich teile meine erlebnisse gerne mit interessierten menschen und freue mich auch über fragen und anregungen :)